Frühste Besiedlung Im Gasteiner Museum befinden sich Steinbeile aus der jüngeren Steinzeit ( 4000 bis 2000 v. Chr.). Damals waren die Flachlandgebiete mit milderem Klima bewohnt und die Steinbeile dürften von Jägern stammen, die ins Gebirge vorgedrungen sind. Zur Römerzeit war das Gasteinertal nicht besiedelt, es führten jedoch Handelswege über den Tauernhauptkamm durch das Tal und Reste dieser "Römerstraßen" kann man heute noch am Korntauern und am Hagener Tauern sehen. Aber nicht nur im Bereich dieser Handelswege, sondern auch im direkten Bereich der Thermalquellen wurden Funde aus der Römerzeit entdeckt.
Um 700 n. Chr. haben sich die ersten Siedler in Gastein niedergelassen. Die bajuvarischen Grafen "Aribonen" waren Besitzer Gasteins und Großarls. Bis ins 14. Jahrhundert waren es vor allem Schwaighöfe, also reine Viehwirtschaften mit abgegrenzten Weideflächen, die in Gastein entstanden. Bergbauern im Bereich Planitzen, Schneeberg und Anger sind schon vor 1200 nachweisbar und als bayrische Siedlungsformen erhalten geblieben.
Entstehung des Wildbades Die Thermen sollen der Sage nach um 680 von zwei Mönchen entdeckt worden sein. Die beiden Mönche badeten die Wunde eines verletzen Hirsches im Thermalwasser und die Genesung des Tieres führte zur Entdeckung der Heilkräfte des Wassers. Wohl um die Jahrtausendwende dürften die ersten Badegäste nach Gastein angereist sein, um die Heilkraft des Wassers zu nutzen. Als erster berühmter Kurgast gilt Kaiser Friedrich III., der 1436 das sogenannte "Wildbad" besuchte. Ihm folgten viele weitere Grafen, Fürsten und Gelehrte. Um 1500 gab es 6 Gastbetriebe, 1509 entstand die Taferne am Mittereck, der Vorgängerbau des heutigen Hotel Straubinger.
Der Bergbau und die Entstehung von Altböckstein Der Goldbergbau in Gastein geht schon auf die Zeit der Taurisker zurück. Bereits 1342 erließ der Landesherr eine Bergwerksordnung. Die letzte Blütezeit war aber das letzte Drittel des 15. Jahrhunderts. Bäuerliche und bürgerliche Klein- und Mittelgewerke arbeiteten im Bereich Radhausberg, Hieronymushaus, Naßfeld, Pochkarsee (heute Bockhartsee) und im Angertal. Im Jahresdurchschnitt wurden zeitweilig 650 kg Gold und 2.000 bis 2.500 kg Silber gewonnen. Das gesamte Erz musste dem Landesherren, dem Salzburger Erzbischof, abgeliefert werden.
1547 errichteten über 50 Gewerke die Lendner Schmelzhütte. Die Weitmoser wurden zu den reichsten Gewerken und zählten zu den wohlhabendsten Bürger des Landes, aber auch sie konnten den wirtschaftlichen Abstieg nicht aufhalten. 1616 wurde der Bergbau am Salzburger Landesherren übernommen.
Der Salzburger Erzbischof ließ 1741 bis 1783 eine völlig neue Aufbereitungsanlage errichten. Diese Knappensiedlung "Altböckstein" wurde durch die 1764/65 erbaute Böcksteiner Wallfahrtskirche "Maria zum Guten Rat" vervollständigt. 1782 verlegte Erzbischof Hieronymus Colloredo den Sitz der Bergverwaltung nach Böckstein. Heute ist dieses denkmalgeschützte Ensemble ein Bergbaumuseum.
1791 bis 1794 entstand unter Colloredo das Badeschloss in Bad Gastein.
1803 geht die Regierungszeit der Erzbischöfe zu Ende, Salzburg wird Kurfürstentum unter Erzherzog Ferdinand von Toskana, der großes Interesse am Bergbau hat und die erste Standseilbahn auf den Radhausberg errichtet.
Kaiserzeit Nachdem Salzburg seine Freiheit verliert und 1809/10 unter französischer und dann unter bayrischer Verwaltung steht wird das Land endgültig am 1. Mai 1816 österreichisch. 1822 kam erstmals Erzherzog Johann nach Gastein und baut 1826-1828 die Villa Meran. 1845 kommt erstmals Kaiser Franz Joseph I., seine Gemahlin Kaiserin Elisabeth besucht merhmals das Bad auch der deutsche Kaiser Wilhelm I. besucht Bad Gastein. Doch nicht nur Kaiser besuchten Bad Gastein, Künstler, Staatsmänner und viele hochrangige Personen kamen nach Bad Gastein. Dazu gehören: der Zar von Russland, Bismarck, Chrustschow, der Schah von Persien, Leopold von Belgien, Carol von Rumänien, Toscanini, Franz Schubert, Thomas Mann, Grillparzer usw. Die Zeit der Kaiserbesuche war ein riesiger Aufschwung für den Ort, der sich nun vom Wildbad zum Weltbad verändert. Die alten Holztafernen verschwinden und Steinbauten entstehen. 1866-1876 entsteht die neugotische Katholische Kirche, ungefähr zur gleichen Zeit wird auch die Evangelische Kirche erbaut.
Der Bahnbau und der Bergbau Von 1901 bis 1909 entsteht die Tauernbahn. Bis zu 5.000 Arbeiter sind dabei beschäftigt. Die Eröffnung bringt einen neuerlichen Aufschwung für die Gemeinde. Um dem Gästeansturm gerecht zu werden, entstehen Großhotels wie z.B. das Grand Hotel de l'Europe oder der Kaiserhof.
Der durch den Bahnbau hierhergekommene Dipl. Ing. Imhof bemüht sich sehr um den Bergbau und schlägt u.a. 1911 einen Stollen nach Kolm Saigurn (Talschluss des Raurisertales) an. Dieser wird 1946 vollendet. Als letzter Bergbaustollen wird zu Beginn des 2. Weltkrieges der Paselstollen angeschlagen, der nach der Einstellung des Goldbergbaues 1951 zum weltberühmten Heilstollen ausgebaut wird. Der Heilstollen trägt mit seiner Luftfeuchtigkeit von 95° und der Überwärmung von 37,5 - 40,5 °C und der milden Massage der Zellen durch das Edelgas Radon wesentlich zu den Kurerfolgen von Bad Gastein mit.
1947 entstand der Sessellift auf den Graukogel.
1950/51 wurde auf den Stubnerkogel eine Gondelbahn errichtet.
1958 wurde Bad Gastein Austragungsort der Ski-Weltmeisterschaft. Dies führte zum Durchbruch als Wintersportort.
1970-1972 wurde die Gasteiner Alpenstraße ins Naßfeld gebaut und ein neues Wintersportgebiet enstand.
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